Die Vorfahren meiner Pokorny’s machen es mir nicht einfach….. wo kommt ihr her? Und wo seid ihr wieder hin verschwunden….?
Pokorny – die direkte Linie meines Vaters, väterlicher Seite
Generation 2 (Eltern)
Günter Manfred Pokorny
Mein Vater wurde am 23.09.1943 in Wien geboren. Er war das einzige Kind meiner Oma Hermine Pokorny, die im Krieg ihren Mann verlor. Mein Vati wuchs auf ohne seinen Vater jemals kennengelernt zu haben. Er war gerade mal 1 Jahr alt als er starb.
Unsere Reise nach Frankreich, um das Grab von seinem Vater zu suchen, war sicherlich auch eine Suche nach seinen Wurzeln…
Er wuchs in der Nachkriegszeit in Wien im 10. Bezirk auf – ging da auch zur Schule. Zuerst lernte er Metalldrucker, wo er 1961 die Gesellenprüfung ablegte. Doch als er 1963 meine Mutter, Hannelore Urani, kennen lernte, gab es anscheinend die Bedingung ihrer Eltern: Wenn der Junge dich haben will, muss er Spengler lernen! 😉 Also machte er das, und lernte von 1965 bis 1968 im Betrieb seiner Schwiegereltern den Beruf.
1965 heirateten sie und 1966 kam ich zur Welt. Wir wohnten damals in einer Wohnung im 10. Bezirk in Wien, aber fuhren täglich nach Simmering ins Haus meiner Großeltern. Mein Vater arbeitete im Betrieb als Spengler und meine Mutter führte den Haushalt und zog ihre jüngeren Geschwister auf. Ich war ein „Mitläufer“ 😉
Im Jahre 1974 legte er dann auch noch die Spenglermeister-Prüfung ab. Zwei Jahre später wurde sein Traum einer eigenen Spenglerei Wirklichkeit. Er trat die Nachfolge einer kleinen Firma im 15. Bezirk an. Leider hielt das nicht lange…..4 Jahre später (1980) musste er Ausgleich anmelden…
Danach war er nicht mehr der Vati, den ich kannte….heutzutage würde man „Burnout“ dazu sagen. In den Betrieb der Schwiegereltern zurückzugehen sah er als Niederlage an. Er versuchte wieder Fuß zu fassen, arbeitete in den verschiedensten Jobs, bis er 1981 wieder einen Job als Spengler fand.
Am 17. Mai 1983 (es war ein Dienstag) fuhr er morgens zur Arbeit. Am Nachmittag stürzte er vom Dach eines Hochhauses und verstarb um 19 Uhr im Unfallkrankenhaus Meidling, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Mit nur 39 Jahren.
Ich habe ihn in Erinnerung als liebevollen Vater und Ehemann. Er tanzte für sein Leben gerne, war handwerklich sehr geschickt und war ein sehr geselliger Mensch. Manchmal habe ich das Gefühl er lebt in meinem Sohn weiter….. ich vermisse auch heute noch sehr……
Er wurde am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Im Jahre 1998 ließ ich ihn exhumieren und nach Würmla überführen.
Generation 3 (Großeltern)
Alfred Leopold Pokorny
Am 2. November 1921 kam er als unehelicher Sohn von Florian Winter & Theresia Pokorny in Pressbaum, Hauptstaße 76 zur Welt. Am 17. Juni 1922 wurde die Vaterschaft von Florian Winter anerkannt.
Von 1927 bis 1935 besuchte er die Volks- und Hauptschule in Pressbaum. Anschließend begann er eine Lehre als Gärtner, in der Gärtnerei Reppnegg in Tullnerbach. Die er dann am 28. Februar 1939 abschloss, pünktlich zu Kriegsbeginn. In diesem Zeitraum hat er bereits meine Oma, Hermine Zinsmaier, kennengelernt.
Mit knapp 18 Jahren wurde er im Oktober 1939 ins Heer eingezogen. Seine Ausbildung zum Funker absolvierte er in der Franz Ferdinand Kaserne in Wien. Über seine „Karriere“ beim Heer und seine Kriegseinsätze hab ich bisher noch nicht viel herausbekommen. Er war anscheinend hauptsächlich im Westen. Es gibt einige Fotos von Holland und Frankreich. Es gibt auch einiges an Feldpost von ihm, die meine Oma aufgehoben hat. Da geht aber leider nicht hervor wo er stationiert war.
Am 27. April 1940 in Wien heiratete er meine Oma, Hermine Zinsmaier, er war 19 und sie war 29 Jahre alt. Und am 23. September 1943 erblickte ihr einziger Sohn das Licht der Welt.
Er hat gerne fotografiert (es gibt eine ganze Schachtel mit Fotos), da er Gärtner war, und gerne wanderte, denke ich, war er auch sehr naturverbunden.
Ein Jahr später, am 11. September 1944 fiel er in Metz (Frankreich). Das geht zumindest aus dem Schreiben seines Kommandanten hervor.
Er wurde nur 23 Jahre alt…so jung….er hätte den Krieg fast schon geschafft gehabt. In Metz gibt es einen Friedhof für gefallene Soldaten des 2. Weltkrieges. Ich denke, das er dort begraben wurde (falls überhaupt). Da er am Schluss der SS angehört hat, habe ich nach Berlin geschrieben, um Auskunft zu erhalten. Leider können sie nichts über ihn finden. Also geht die Suche weiter, ich gebe nicht auf, das bin ich meinem Papa schuldig.
Generation 4 (Urgroßeltern)
Theresia Suslik, geborene Pokorny
Jetzt fängt es dann an kompliziert zu werden…. Meine Urgroßmutter Theresia Pokorny wurde am 12. Oktober 1884 in Eichgraben, Steinbruch geboren. Sie kam als eheliche Tochter von Alois Pokorny & Johanna Pokorny, geb. Michalek zur Welt.
Ihr Vater arbeitete als Steinmetz im großen Steinbruch in Eichgraben.
Im Alter von 19 Jahren (da hatte sie einen Vormund: Martin Jellinek, Steinmetz in Eichgraben) heiratete sie am 28. August 1904 den Wladimir Suslik in Maria Anzbach. Er war ebenfalls Steinmetz in Eichgraben und wurde am 15. Juni 1878 in Cetechovice geboren. Mit ihm bekam sie 5 Kinder: Katharina Wolf, geb. Suslik (1904-2001), Stephanie Suslik (1905-1906), Maria Krutis, geb. Suslik (1907-1998), Rudolf Suslik (1908-1947) und Leopold Suslik (1912-1968)
Wohnhaft waren die beiden in Ottenheim Nr. 21, Pressbaum, Weidlingbach Nr. 2, Hinterleiten Nr. 40 und Hutten Nr. 40.
Wladimir Suslik verstarb am 8. Juni 1912 in Röstin, Mähren.
Mit 37 Jahren brachte sie dann Alfred Leopold Pokorny in Pressbaum unehelich zur Welt.
Sie verstarb am 18. April 1967 in Wien.
Generation 5 (Ururgroßeltern)
Aloisius Pokorny
Am 19. August 1856 wurde in Kirchbichl, Tirol Aloisius Pokorny geboren. Sein Vater, Veith Pokorny, war hier als Steinmetz bei der K. & K. Eisenbahn angestellt.
Wie es ihn nach Maria Anzbach verschlagen hat, kann ich leider nicht sagen. Aber dadurch das er ebenfalls Steinmetz war, und in Eichgraben gerade einige Steinbrüche waren, kam er sicherlich der Arbeit wegen in diese Gegend.
In Maria Anzbach ehelichte er mit 24 Jahren, am 13. Juli 1884, Johanna Michalek. Gemeinsam bekamen sie 2 Töchter: Theresia Pokorny (1884-1967), sie wurde meine Urgroßmutter & Aloisia Pokorny (1885-1890) sie verstarb mit 4 Jahren an Diphterie.
Alois verstarb am 22. Mai 1886 im Alter von 29 Jahren in der Baracke im Steinbruch in Eichgraben an Lungentuberkulose
Johanna Pokorny, geborene Michalek
Johanna Michalek wurde am 5. April 1860 in Haugschlag geboren. Da ihr Vater ebenfalls Steinmetz war, verschlug es sie wahrscheinlich deswegen nach Eichgraben
Mit 24 Jahren heiratete sie dann meinen Ururgroßvater Aloisius Pokorny, bekam 2 Töchter und wurde 2 Jahre später bereits Witwe.
Anschließend ehelichte sie am 20. Februar 1887 in Maria Anzbach Wenzl Janku (Blaschka), der am 15. Februar 1858 in Heinzendorf, Bez. Policka in Böhmen geboren wurde. Er war, wie kann es denn anders sein, ebenfalls Steinmetzgeselle im Steinbruch zu Eichgaben. Mit ihm bekam sie ein Kind: Josefa Maria Janku (geb. 21.10.1887)
Wenzl Janku muss dann verstorben sein, denn Johanna bekam dann noch 3 uneheliche Kinder: Auguste Johanna Hallun, geb. Michalek (1891-1980), Johann Michalek (1892-1892) und Leopoldine Schreib, geb. Michalek (geb. 1901). Auguste und Johann wurden noch in Eichgraben, Im kleinen Steinbruch Nr. 6 geboren, Leopoldine kam wieder in Haugschlag zur Welt.
Generation 6 (Urururgroßeltern)
Veith Pokorny
Er ist aktuell der letzte Pokorny den ich bis jetzt ausgeforscht habe. Veith Pokorny wurde in Lipnitz in Böhmen geboren. Und war von Beruf Steinmetz. Verheiratet war er mit Antonia Pokorny, geb. Krupicka (1821-1984) Zwischen 1853 und 1856 ist er nach Kirchbichl, Tirol gezogen. Dort hat er bei der K.& K. Reichsbahn als Steinmetz gearbeitet.
In Lipnitz kamen 3 Kinder zur Welt:
Anton Pokorny (1846-1879) er war ebenfalls Steinmetz in Eichgraben und hat mit seiner Frau Maria Pokorny, geb. Fiedler 4 Kinder bekommen.
Johann Pokorny (geb. 1848) auch Steinmetz in Eichgraben und verheiratet mit Theresia Pokorny, geb. Toskani. Gemeinsam hatten sie 5 Kinder.
Franziska Podbrany, geb. Pokorny (geb. 1853). Mit ihrem Mann Johann Podbrany (geb. 1855 in Groß Lhota in Mähren) hatte sie 2 Kinder
Aloisius Pokorny kam dann in Tirol zur Welt.
Wann er geboren oder gestorben ist….habe ich leider noch nicht herausfinden können
Antonia Pokorny, geborene Krupicka
Antonia Krupicka wurde im Jahre 1821 geboren. Sie heiratete Veith Pokorny, das muss noch in Lipnitz in Böhmen gewesen sein, denn ihre 3 ersten Kinder kamen noch dort zur Welt.
Ihr Sohn Aloisius Pokorny kam dann in Kirchbichl zur Welt.
Sie verstarb am 19. Oktober 1894 mit knapp 73 Jahren an Altersschwäche in Eichgraben und wurde am Friedhof Maria Anzbach beigesetzt.
Franz Michalek
Er wurde im Jahre 1821 geboren, wo kann ich nicht genau sagen. Von Beruf war er Steinmetz & Häusler zu Rottal Nr. 25
Am 9. Februar 1846 ehelichte er in Haugschlag Theresia Lauscher. Bis jetzt habe ich nur von einer Tochter den Nachweis gefunden. Johanna Pokorny, geborene Michalek kam 1860 ja ebenfalls in Haugschlag zur Welt.
Irgendwann kam er eben auch nach Eichgraben….Steinmetze waren anscheinend gesucht…
Er verstarb am 7. Juli 1886 in Eichgraben Nr. 41 mit 65 Jahren an Lungentuberkulose und wurde am hiesigen Fremden Friedhof beigesetzt.
Theresia Michalek, geborene Lauscher
Von ihr weiß ich jetzt noch weniger…
Geboren ca. 1822 in Haugschlag – Hochzeit am 9. Februar 1846 mit Franz Michalek in Haugschlag – und die Geburt einer Tochter Johanna Pokorny, geb. Michalek
Das war es….hier muss ich noch weiter forschen 🙂
Generation 7 (4 x Urgroßeltern)
Jakob & Theresia Krupicka
Waren die Eltern von Antonia Pokorny, geborene Krupicka
Na, wenigstens die Namen weiß ich….
Jacob & Catharina Michalek, geborene Worphaß
Sie waren die Eltern von Franz Michalek.
Jacob Michalek war Müllermeister
Franz und Maria Anna Lauscher, geborene Perzi
Franz Lauscher wurde 1774 geboren. Er wohnte in Rottal Nr. 16
Verehelicht war er mit Maria Anna Lauscher, geborene Perzi im Jahre 1779 in Haugschlag.
Bis jetzt weiß ich nur von einer Tochter: Theresia Lauscher, verheiratet mit Franz Michalek.
Franz Michalek verstarb mit 63 Jahren, am 27.Jänner 1838 in Rottal Nr. 16, Haugschlag. Todesursache: Lungenentzündung. Bestattet wurde er in Haugschlag.
Maria Anna Lauscher verstarb am 12. Mai 1864, mit 84 Jahren in Rotttal Nr. 16, Haugschlag. Todesursache: Altersschwäche. Sie wurde ebenfalls in Haugschlag bestattet.
Generation 8 (5 x Urgroßeltern)
Mathias & Elisabeth Perzi, geborene Sigl
Hier weiß ich nur mehr die Namen der beiden. Sie dürften ebenfalls beide aus Haugschlag sein.
Ihre Tochter Maria Anna Lauscher, geb. Perzi wurde hier geboren

